Wie schwer ist die Ausbildung?

Sonstige Fragen rund um die Ausbildung
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mtronik
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Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von mtronik » Mi 29. Jan 2014, 10:58

Hallo,

ich bin 22 Jahre alt, habe nach meinem Abitur (Gymnasium/Notendurchschnitt: 2,4) eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann angefangen, allerdings gemerkt, dass es mich total langweilt und auch unterfordert. Ich habe mich jetzt für eine Ausbildung zum Mechatroniker beworben, habe auch mehrere Einladungen zum Eignungstest erhalten. Noch kurz was zu mir: Ich hatte in der Schule immer gute bis sehr gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern (Physik und Chemie hatte ich bis zur 11. belegt), in Mathe war ich immer zwischen 2+ und 3+.

Ich bin technisch sehr interessiert, baue gerne Dinge auseinander, wieder zusammen. Ich habe mir jetzt aber beispielsweise den Prüfungsteil 2 der Abschlussprüfung angeschaut und muss zugeben, dass ich da fast nichts verstehe. Wie sind eure Erfahrungen, lernt man solche Dinge, kommt man da mit der Zeit automatisch rein? Wie schwer würde ihr die Ausbildung einschätzen?

Dank für jeden Beitrag
Karl
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Prayer192
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Re: Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von Prayer192 » Mi 29. Jan 2014, 13:21

Moin Karl,

in der Schule geht es ja mehr um Auswendiglernen. Ich werde dir daher kurz ein paar Fakten präsentieren und du versuchst dann das Ergebnis zu interpretieren, ok?
mtronik hat geschrieben:Ich habe mir jetzt aber beispielsweise den Prüfungsteil 2 der Abschlussprüfung angeschaut und muss zugeben, dass ich da fast nichts verstehe. Wie sind eure Erfahrungen, lernt man solche Dinge, kommt man da mit der Zeit automatisch rein? Wie schwer würde ihr die Ausbildung einschätzen?
1. Diese Prüfung wird von Leuten absolviert, die drei 1/2 (oder wenn sie gut sind 3) Jahre lang die Grundlagen lernen.
2. Vor der Prüfung bereitet man sich mehr als nur eine Woche darauf vor.
3. Die Ausbildung wird selbst von Leuten absolviert, die zum Teil nur einen Hauptschulabschluss haben.

Nun versuch das Ergebnis zu interpretieren.

Kleiner Tipp, die Mechatronikerausbildung ist natürlich schwerer als andere Ausbildungen, aber ist sie auch zu bewältigen? Ich vermute mal ja.
mtronik
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Re: Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von mtronik » Mi 29. Jan 2014, 16:01

Hey Prayer!

Danke für deinen Beitrag. Das ist gut zu hören, ich habe mir halt Gedanken gemacht, weil ich wie gesagt in den Abschlussprüfungen nicht mal weiß, was ich mit den elektrischen Schaltkreisen anfangen soll. Aber ich denke mal, dass man das alles in der Berufsschule von Anfang lernt, oder?
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Re: Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von OptimusPrime » Do 30. Jan 2014, 13:56

Prayer192 hat geschrieben:Moin Karl,

in der Schule geht es ja mehr um Auswendiglernen. Ich werde dir daher kurz ein paar Fakten präsentieren und du versuchst dann das Ergebnis zu interpretieren, ok?
mtronik hat geschrieben:Ich habe mir jetzt aber beispielsweise den Prüfungsteil 2 der Abschlussprüfung angeschaut und muss zugeben, dass ich da fast nichts verstehe. Wie sind eure Erfahrungen, lernt man solche Dinge, kommt man da mit der Zeit automatisch rein? Wie schwer würde ihr die Ausbildung einschätzen?
1. Diese Prüfung wird von Leuten absolviert, die drei 1/2 (oder wenn sie gut sind 3) Jahre lang die Grundlagen lernen.
2. Vor der Prüfung bereitet man sich mehr als nur eine Woche darauf vor.
3. Die Ausbildung wird selbst von Leuten absolviert, die zum Teil nur einen Hauptschulabschluss haben.

Nun versuch das Ergebnis zu interpretieren.

Kleiner Tipp, die Mechatronikerausbildung ist natürlich schwerer als andere Ausbildungen, aber ist sie auch zu bewältigen? Ich vermute mal ja.
Zu 3. das sind dann aber wohl auch die Kollegen die mit ~50% die Prüfung bestehen. Die Asubildung an sich ist nicht sonderlich schwer aber ein guten-sehr guten mittleren Schulabschluss finde ich ist Grundvorraussetzung. Wenn nicht sogar Abi. An sich die Ausbildung ist relativ leicht wenn man mit sowas gut umgehen kann.
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Prayer192
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Re: Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von Prayer192 » Do 30. Jan 2014, 14:35

OptimusPrime hat geschrieben:Zu 3. das sind dann aber wohl auch die Kollegen die mit ~50% die Prüfung bestehen. Die Asubildung an sich ist nicht sonderlich schwer aber ein guten-sehr guten mittleren Schulabschluss finde ich ist Grundvorraussetzung. Wenn nicht sogar Abi. An sich die Ausbildung ist relativ leicht wenn man mit sowas gut umgehen kann.
Das unterschreibe ich definitiv nicht.

Mir klingen immer noch die Worte von einem meiner Lehrer in den Ohren. An meiner Schule hatten bisher zwei Leute mit einem Hauptschulabschluss die Lehre zum Mechatroniker gemacht. Einer hat mit Mühen bestanden und der zweite hatte genau wie ich in Abendform seine Fachhochschulreife nachgeholt (ich hatte auch keine gute mittlere Reife). Der Herr ist von der Hauptschule in die Ausbildung zum Mechatroniker gegangen, hat direkt nach dem Abschluss ein Studium begonnen und wenn ich mich nicht ganz irre hat er danach auch noch promoviert (also man darf ihn jetzt mit Herrn Doktor ansprechen).

Grundsätzlich ist das deutsche Schulsystem nicht erfolgreich und der Abschluss vor der Ausbildung ist tatsächlich nur ein falsches Zeugnis über die Fähigkeiten einer Person, die sich unwissende Leute anschauen und sich darauf einen runterho***.

Ich selbst habe mit keiner guten mittleren Reife die Schule verlassen. Jedoch konnte ich nach der Ausbildung direkt ein Studium anfangen, weil sich mein Interesse am Unterricht während der Ausbildung geändert hat. Im Studium hat sich dann gezeigt, wie Fähig die Abiturienten sind und wie schnell diese versagen.

Nein, ich habe genug gesehen, als dass ich sagen kann, dass die Aussage Quatsch ist. Am Ende ist nur entscheidend was die Person aus ihren Möglichkeiten macht.
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Re: Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von OptimusPrime » Mo 3. Feb 2014, 08:00

Prayer192 hat geschrieben:
OptimusPrime hat geschrieben:Zu 3. das sind dann aber wohl auch die Kollegen die mit ~50% die Prüfung bestehen. Die Asubildung an sich ist nicht sonderlich schwer aber ein guten-sehr guten mittleren Schulabschluss finde ich ist Grundvorraussetzung. Wenn nicht sogar Abi. An sich die Ausbildung ist relativ leicht wenn man mit sowas gut umgehen kann.
Das unterschreibe ich definitiv nicht.

Mir klingen immer noch die Worte von einem meiner Lehrer in den Ohren. An meiner Schule hatten bisher zwei Leute mit einem Hauptschulabschluss die Lehre zum Mechatroniker gemacht. Einer hat mit Mühen bestanden und der zweite hatte genau wie ich in Abendform seine Fachhochschulreife nachgeholt (ich hatte auch keine gute mittlere Reife). Der Herr ist von der Hauptschule in die Ausbildung zum Mechatroniker gegangen, hat direkt nach dem Abschluss ein Studium begonnen und wenn ich mich nicht ganz irre hat er danach auch noch promoviert (also man darf ihn jetzt mit Herrn Doktor ansprechen).

Grundsätzlich ist das deutsche Schulsystem nicht erfolgreich und der Abschluss vor der Ausbildung ist tatsächlich nur ein falsches Zeugnis über die Fähigkeiten einer Person, die sich unwissende Leute anschauen und sich darauf einen runterho***.

Ich selbst habe mit keiner guten mittleren Reife die Schule verlassen. Jedoch konnte ich nach der Ausbildung direkt ein Studium anfangen, weil sich mein Interesse am Unterricht während der Ausbildung geändert hat. Im Studium hat sich dann gezeigt, wie Fähig die Abiturienten sind und wie schnell diese versagen.

Nein, ich habe genug gesehen, als dass ich sagen kann, dass die Aussage Quatsch ist. Am Ende ist nur entscheidend was die Person aus ihren Möglichkeiten macht.
Klar Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber wie ich gesagt habe: Es kommt auch darauf an wie du dich für die ganze Materie intressierst. Und das mit dem Schulabschluss ist so das du mindestens einen Guten mittleren Schulabschluss haben solltest weil dich viele Firmen sonst von vorne herein schon abstoßen. Hab das bei Thyssen Krupp erlebt die haben mir gesagt das sie nur Abiturienten annehmen als Mechatroniker.
Da muss man sich einfach ziemlich gut verkaufen können.

Da die Ausbildung des Mechatronikers aber komplett unterschiedlich sein kann kann man auch keine eindeutige Aussage darüber abgeben. Die einen legen mehr Wert auf die E-Technik, die anderen mehr Wert auf den Metall bereich usw.
Deshalb würde ich auch den Ausbildungsbetrieb genau unter die Lupe nehmen ob der überhaupt die Schwerpunkte da setzt wo man sie selber haben möchte.

Die letzte Aussage kann ich dann allerdings total unterschreiben. Wenn man sich da hinter klemmt dann ist die Ausbildung einfach Easy going.

mfg,
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Re: Wie schwer ist die Ausbildung?

Beitrag von Goalie1 » Fr 21. Feb 2014, 07:57

mtronik hat geschrieben:Hallo,

ich bin 22 Jahre alt, habe nach meinem Abitur (Gymnasium/Notendurchschnitt: 2,4) eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann angefangen, allerdings gemerkt, dass es mich total langweilt und auch unterfordert. Ich habe mich jetzt für eine Ausbildung zum Mechatroniker beworben, habe auch mehrere Einladungen zum Eignungstest erhalten. Noch kurz was zu mir: Ich hatte in der Schule immer gute bis sehr gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern (Physik und Chemie hatte ich bis zur 11. belegt), in Mathe war ich immer zwischen 2+ und 3+.

Ich bin technisch sehr interessiert, baue gerne Dinge auseinander, wieder zusammen. Ich habe mir jetzt aber beispielsweise den Prüfungsteil 2 der Abschlussprüfung angeschaut und muss zugeben, dass ich da fast nichts verstehe. Wie sind eure Erfahrungen, lernt man solche Dinge, kommt man da mit der Zeit automatisch rein? Wie schwer würde ihr die Ausbildung einschätzen?

Dank für jeden Beitrag
Karl

Hi Karl,

ich mach dir mal Mut, ich hab vor zwei Jahren die Ausbildung angefangen, da war ich 40!
In der Schule waren früher meine schlechtesten Fächer Mathe und Physik! (und mit schlecht meine ich RICHTIG schlecht!!) :wink: :?
Das Interesse zur Technik kam erst vor fünf sechs Jahren, als ich in meinem vor 20 Jahren erlernten Beruf keine Stelle mehr bekam und über eine Zeitarbeitsfirma in der Firma gelandet bin, in der ich jetzt die Ausbildung mache.
Ich habe hier fast fünf Jahre in der Produktion gearbeitet mit viel Elektronik drumrum und ich muss sagen, Mathe und Physik ist nun zu meinem "Hobby" geworden und ich bereue noch keinen Tag, das ich so spät nochmal die Schulbank drücke!
Schwer ist relativ, wie einige schon geschrieben haben, muss man schon den nötigen Ehrgeiz mitbringen, von allein fliegt einem das Wissen nicht zu. Aber ich sag mal so, wenn man in der Schule gut mitarbeitet und sich aus dem Internet noch das nötige raussucht, was man vielleicht nicht so versteht, dann ist das auf jeden Fall machbar!
Innerbetrieblich hat man ja immer praktische Ausbildung, und das parallele lernen hilft mir ungemein!
So vielleicht konnte ich dir ein bisschen Mut machen.

LG Martina
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